Chinas Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression aus der Sicht westlicher Journalisten
Edgar Snows Red Star Over China löste in Europa und den Vereinigten Staaten ein China-Fieber aus. Viele westliche Journalisten träumten von einer Reise nach China, einem Land unter dem „roten Stern“. Harrison Forman, ein amerikanischer Entdecker, Fotograf und Kriegsberichterstatter, war einer von ihnen. Nach seinen vielen Besuchen in China schrieb er das Buch Report from Red China, das oft als Begleitbuch zu Red Star Over China angesehen wird. In seinem Buch lieferte Forman einen sachlichen Bericht über den Widerstandskrieg des chinesischen Volkes gegen die japanische Aggression.
Am Vorabend des Zwischenfalls vom 7. Juli 1937 kam Forman zum ersten Mal nach Nord-Shaanxi, um die Rote Armee zu interviewen, die sich gerade auf ihren Einsatz an der Front gegen Japan vorbereitete. Nach seinen Gesprächen mit Peng Dehuai, He Long und anderen Generälen der Roten Armee würdigte Forman die Politik der KPCh, die auf eine Zusammenarbeit mit der GMD und die Bildung einer nationalen Einheitsfront gegen die japanische Aggression ausgerichtet war. Er war auch voller Bewunderung für die von der KPCh geführten antijapanischen Volksmilizen. So wurde in seinem Herzen unmerklich eine „rote Saat“gesät.
Im Jahr 1940 kehrte Forman als Korrespondent der New York Times , der Times und der BBC nach China zurück. Als erfahrenem Journalisten reichte es Forman nicht aus, in Chongqing nur den Luftschutzsirenen zu lauschen und oberflächliche Berichte zu schreiben. Angetrieben von seinem journalistischen Gewissen wollte Forman unbedingt nach Yan’an reisen, das unter einer Militärblockade stand, um Antworten auf die vielen rätselhaften Fragen zu finden, die ihm im Kopf herumschwirrten: Wie war es wirklich in dem gesperrten Gebiet? War die KPCh wirklich so verräterisch, wie die GMD-Regierung sie darstellte, und weigerte sie sich, den japanischen Aggressoren Widerstand zu leisten?Wie überlebte die KPCh die doppelte Blockade durch die japanischen und die nationalistischen Streitkräfte? Forman konnte es kaum erwarten, die Wahrheit herauszufinden und sie der Welt mitzuteilen.
Forman beobachtet Milizionäre bei der Herstellung von Sprengstoff.
Im Mai 1943 reichten Forman und eine Reihe ausländischer Journalisten in Chongqing eine Petition bei den GMD-Behörden ein, in der sie darum baten, nach Yan’an reisen zu dürfen, doch ihre Bitte wurde abgelehnt. Trotz aller Schwierigkeiten ließ sich Forman nicht von seinem Vorhaben abbringen, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Im Mai 1944 gelangten Forman und 20 weitere chinesische und ausländische Journalisten schließlich ins Grenzgebiet Shaanxi-Gansu-Ningxia und betraten das „Rote China“. Hier stellte Forman fest, dass die chinesischen Kommunisten in China ein Wunder vollbracht hatten, d. h. sie hatten den Respekt und die Kooperationsbereitschaft des Volkes gewonnen.
Während seines Besuchs konnte Forman hautnah miterleben, wie die Achte-Route-Armee kämpfte und lebte. Nachdem er fünf Monate bei den chinesischen Kommunisten verbracht hatte, wurde Forman klar, dass die Führung der KPCh die Unterstützung des Volkes gewonnen hatte. Zu dieser Erkenntnis kam Forman durch die bewaffnete Miliz. Er erklärte, die 2,2 Millionen Milizionäre seien das Rückgrat des Widerstands in den antijapanischen Stützpunktgebieten in Nord- und Zentralchina. Und sie seien von der KPCh bewaffnet worden. Aus seiner Sicht gab die Haltung der Miliz die klarste Antwort auf seine Frage, was das Volk von der KPCh hielt, denn ein bewaffnetes Volk würde eine unpopuläre Regierung und eine aufgezwungene Armee nicht lange tolerieren. Dies war eine universelle Wahrheit. Forman war auch überrascht, dass die von der KPCh geführte Armee nicht nur tapfer und gut kämpfte, sondern sich auch an der „Großen Produktionsbewegung“in den Stützpunktgebieten beteiligte und so eine tiefe Verbundenheit mit dem Volk herstellte. Berührende Szenen wie Frauen, die den Soldaten der Achte-Route-Armee Trinkwasser brachten, oder Dorfbewohner, die sich freiwillig meldeten, um die Verwundeten von der Front in die Krankenhäuser zu tragen, hinterließen einen tiefen Eindruck bei ihm. Während seines Besuchs sprach Forman auch mit gefangenen japanischen Soldaten. Er stellte fest, dass die japanischen Soldaten im Vergleich zu den Soldaten der Achte-Route-Armee besser verpflegt wurden, mehr Fleisch und viele Dinge des täglichen Bedarfs erhielten. Durch die Überzeugungsarbeit der KPCh und die aktiven Bemühungen japanischer Kommunisten verließen einige japanische Soldaten und Gefangene die japanische Armee und gründeten die „Japanische Volksbefreiungsliga“. Genau diese Art der politischen Arbeit und die gute Behandlung der Gefangenen durch die KPCh und die Achte-Route-Armee ermöglichte es, einige „japanische Teufel“in „japanische Soldaten der Achte-Route-Armee“zu verwandeln. Forman hörte sogar, wie ein Japaner in Yan’an beteuerte, er sei jederzeit bereit, mit Amerika und anderen Verbündeten gegen den japanischen Militarismus zu kämpfen. Alles, was er sah, bestärkte ihn in seiner Überzeugung, dass der Kampf des chinesischen Volkes für die nationale Befreiung von Menschen auf der ganzen Welt unterstützt werden würde, die einen Sinn für Gerechtigkeit hatten, und dass das chinesische Volk den endgültigen Sieg erringen würde.
Forman hielt in Yan’an eine leidenschaftliche Rede. Darin sagte er: „Als Journalist ist es meine Aufgabe, die Wahrheit herauszufinden. [...] Man sagte uns, dass die Achte-Route-Armee gar nicht kämpft [...] und dass das Volk die Achte-Route-Armee fürchtet und hasst. [...] Heute sind all diese Lügen durch Fakten entlarvt worden. Ich habe gesehen, dass die Soldaten der Achte-Route-Armee einen heldenhaften Kampf führen [...] und dass sie vom Volk geliebt werden. [...]Durch meine Schriften und Fotos werde ich der Welt von den Heldentaten der Achte-Route-Armee berichten, die ich selbst gesehen habe.“
1945 kehrte Forman in die Vereinigten Staaten zurück und veröffentlichte das Buch Report from Red China , in dem er der Welt das wahre Yan’an vorstellte und ausführlich über seine Kontakte zu chinesischen Kommunisten berichtete. Nach Edgar Snows Red Star Over China löste das Buch einen weiteren Höhepunkt in der Berichterstattung westlicher Medien über die KPCh und die Volksregierung unter ihrer Führung aus. In einer Zeit zügelloser Lügen bewies die Veröffentlichung von Report from Red China der Welt, dass keine Militär- oder Medienblockade den Willen der Soldaten der Achte-Route-Armee brechen oder den Einfluss der KPCh schwächen konnte.